ROCK HARD 189 Das beste Album der Karriere? Über vier Jahre nach dem Release des letzten ANTHRAX-Studioalbums ist es vollbracht: Am 24. Februar findet „We´ve Come For You All“ endlich den Weg in hiesige Plattenläden. Gesangswunder John Bush ist die Erleichterung deutlich anzumerken, als er erste Details der neuen CD enthüllt... »Ich bin froh, dass im Zusammenhang mit dem Namen ANTHRAX wieder ausschließlich über Musik gesprochen wird«, gibt das Energiebündel grinsend zu Protokoll und spielt damit auf die Zeit an, als irgendwelche Irren die amerikanische Bevölkerung mit dem postalischen Versand von Milzbrand-Viren in Atem hielten. »Der Titel des „Spreading The Disease“-Longplayers erlangte nachträglich traurige Berühmtheit, aber auf einen derartigen „Werbeeffekt“ hätten wir natürlich gut verzichten können.« Wohl wahr. Da war es schon mehr nach dem Geschmack der Band, endlich mal wieder Europa zu betouren. Bush ist auch einige Wochen nach der erfolgreich absolvierten Konzertreise noch schwer begeistert: »Es war cool, mit unseren alten Helden von Motörhead unterwegs zu sein! Die Hallen waren gut gefüllt, wir sind super angekommen und haben auch den einen oder anderen neuen Song angetestet. Schon im März werden wir den alten Kontinent erneut unsicher machen und uns dann auf eine ausgedehnte Headliner-Tour begeben.« Die dann natürlich dem Zweck dient, „We´ve Come For You All“ zu promoten. Das neunte Studioalbum der ANTHRAX-Karriere markiert für das Quintett gleichzeitig einen Neuanfang. Sowohl in den USA als auch in Europa hat man die Plattenfirma gewechselt und erhofft sich davon einen Popularitätsschub. Stark genug ist die Scheibe allemal, wie erste Hörproben beweisen. v»Vom Songwriting her haben wir noch nie etwas Besseres zustande gebracht - die Mischung stimmt einfach. Neben gewohnten Nackenbrechern wie ´What Doesn‘t Die´, ´Nobody Knows Anything´ oder dem Titelstück kommen auch melodiösere Sachen wie ´Safe Home´ oder ´Superhero´ zum Einsatz. Mit ´Caddilac Rock Box´ haben wir einen für unsere Verhältnisse geradezu klassisch ausgerichteten Rocksong eingespielt.« Wobei die zeitgemäß harte Produktion den Facettenreichtum der einzelnen Songs noch zusätzlich hervorhebt. Warum einige Ewiggestrige und Anhänger der Belladonna-Ära in dem Songmaterial einen latenten Nu-Metal-Einschlag ausgemacht haben wollen, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Auch John Bush kann derartige Vorbehalte nicht wirklich nachvollziehen: »Es mag sein, dass wir inzwischen melodiöser und einen Tick grooviger als auf unseren früheren Alben zu Werke gehen, aber mit Nu Metal hat das definitiv nichts zu tun.« Wovon sich in Kürze jeder selbst ein Bild machen kann. „We´ve Come For You All“ gehört jedenfalls schon jetzt zu den Höhepunkten des noch jungen Jahres. Thomas Kupfer © ROCK HARD |