ANTHRAX Persistance Of Time

Review aus Rock Hard Ausgabe 43

"State Of Euphoria", der letzte Longplayer der New Yorker Moshkings, stellte für mich - trotz voreilig hoher Benotung - den Tiefpunkt in der bisherigen karriere von ANTHRAX dar. Vorbei schienen sie zu sein, die Zeiten, als man nach dem nur in Undergroundkreisen beachteten Debütalbum "Fistful Of metal" Klassiker wie die geniale EP "Armed And Dangerous" und die LP "Spreading The Disease" unter die headbangende Bevölkerung brachte, denn gewisse Verschleißerscheinungen und eine damit einhergehende Ideenlosigkeit dominierten über weite Strecken. Was tun? "Persistance Of Time" soll dem Quintett nun zu altem Glanz und Ruhm zurückverhelfen und die allerorts laut gewordenen Kritiker verstummen lassen. Zehn Songs und ein Intro werden also zukunftsweisend für das weitere Schicksal der New Yorker sein, und die Band, die sich dieser tatsache anscheinend durchaus bewußt ist, hat eine kompakte Scheibe abgeliefert, auf der eigentlich kein einziger Track Ansatz zur Kritik bietet. Man hat das Tempo etwas gedrosselt, die Stücke mit guten Melody-Lines versehen, Dan Spitz und Scott Ian brillieren mit exzellentem Riffing, Charlie benante trommelt souverän wie immer, Frank Bellos Bass-Speil ist effektiv, und Joey Belladonna prägt den Sound des Quintetts mit seinem charakteristischen Gesang. Friede, Freude, Eierkuchen also? Nicht ganz, denn so ausgewogen das Material auf "Persistance Of Time" auch klingt, es fällt selbst nach mehrmaligem Hören der LP schwer, absolute Highlights auszumachen. 'Belly Of The Beast' und das punkig klingende 'Got The Time' sind derer zwei, aber der Rest des Materials läßt oft genug den entscheidenden Kick, den eine Superscheibe nun mal braucht, vermissen, daher gute 8 Punkte.

THOMAS KUPFER
Note 8

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