ANTHRAX The Sound Of White Noise 10xDynamite-Review aus Rock Hard Ausgabe 73 Die Warterei hat ein Ende - und für mich steht unumstößlich fest, daß die Vorschußlorbeeren, die die neue ANTHRAX-Scheibe kassierte, keineswegs unberechtigt waren. Ex-Armored Saint-Shouter John Bush hat es tatsächlich geschafft, Scott Ian & Co. das zurückzugeben, was spätestens nach "Among The Living" verloren gegangen war: die Heaviness alter Tage und Songs, wie man sie vor allem auf den ersten beiden Longplayern "Fistful Of Metal" und "Spreading The Disease" fand. Weniger Stakkato-Gehacke, mehr Melodie, aber vor allem eine deutlich stärkere Gewichtung auf unglaublich kraftvollen Drums und druckvollen Riffs, mit denen "The Sound Of White Noise" förmlich gespickt ist. Dazu kommen eine gewaltige, gnadenlos harte Produktion (die beste, die ich seit Monaten gehört habe!) und ein Sänger, der besser kaum ins Gesamtbild passen könnte. Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß John Bush die ANTHRAX-Songs derart überzeugend umsetzt und dabei fast noch besser klingt als zu Armored Saint-Zeiten! Das untermauern nicht zuletzt auch Hammernummern wie der tierische Opener 'Potters Field' (ein wahres Riffinferno, das Metal Church zur Ehre gereichen würde) und die harte, aber äußerst eingängigeSingleauskopplung 'Only', die von ähnlichem Kaliber ist wie beispielsweise 'Reign Of Fire' vom letzten Armored Saint-Album "Symbol Of Salvation". Möglicherweise werden sich eingefleischte ANTHRAX-Fans zunächst an das neue Material der Band gewöhnen müssen, weil die typisch hektischen Crossover-Parts auf dieser Scheibe weit weniger im Vordergrund stehen als bisher. Dafür ist "The Sound Of White Noise" eines der besten M.E.T.A.L.-Alben des Jahres geworden und nutzt sich auch nach dem 30. Durchlauf nicht ab. Glaubt mir: Ich hab's getestet. (9,5) GöTZ KüHNEMUND
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