ANTHRAX Stomp 442 10xDynamite-Review aus Rock Hard Ausgabe 102 Als John Bush von Armored Saint zu ANTHRAX wechselte und unmittelbar darauf mit 'The Sound Of White Noise' seinen Einstand bei den New Yorkern ablieferte, wurde allzu deutlich, daß Bush nach wie vor zu den Top-Metalsängern gehört, er seine Stärken jedoch nur voll ausspielen kann, wenn er intensiv am Songwritingprozeß beteiligt ist. Auf 'Stomp 442' ist dies der Fall - fast logisch, daß die Scheibe das Potential hat, zu einem Klassiker des Thrash-Metiers zu werden. ANTHRAX haben es mit diesem Album geschafft, sich aus der stilistischen Sackgasse zu befreien, in die sie sich mit ihrer teilweise kindischen Bühnenpräsenz und den immer wiederkehrenden, auf Dauer nervenden Stakkatoakkorden selbst manövriert hatten. 'Stomp 442' enthält zehn sauber produzierte Uptempo-Tracks, mit 'Bare' eine exzellente Ballade, die Gitarren drücken, und John Bush glänzt mit Gesangslinien, die man von diesem Ausnahmefrontmann bereits seit den Anfangstagen von Armored Saint kennt und zu schätzen weiß. Im Gegensatz zu unzähligen Alben der Thrash-Szene stehen Riffs und Gesang nicht nebeneinander, sondern ergänzen sich so perfekt, daß sich die technischen Feinheiten dieser Scheibe erst nach mehrmaligem Durchhören voll und ganz erschließen. 'Stomp 442' ist der Inbegriff subtiler Härte, und da sich die Band mit einer Nummer wie 'Drop The Ball' noch erstaunlich experimentierfreudig zeigt und keinesfalls stur am beschriebenen Erfolgskonzept festhält, 9,5 Punkte. THOMAS KUPFER
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